Erschienen in:
29.06.2023 | Maligne Hyperthermie | CME
Triggerfreie Anästhesie
Indikationen und sichere Durchführung
verfasst von:
Dr. Sebastian Heiderich, Dr. Börge Bastian, PD Dr. Stephan Johannsen, Prof. Dr. Werner Klingler, Prof. Dr. Henrik Rüffert, Prof. Dr. Frank Schuster, MHBA
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 7/2023
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Zusammenfassung
Die sichere anästhesiologische Versorgung von Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen stellt eine besondere Herausforderung für Anästhesisten dar: Wenige Muskelerkrankungen und Syndrome gehen mit einem erhöhten Risiko für maligne Hyperthermie einher und erfordern triggerfreie Anästhesieverfahren unter Vermeidung von volatilen Anästhetika und Succinylcholin. Diese Erkrankungen sind häufig mit Mutationen im RYR1-, im CACNA1S- oder im STAC‑3-Gen assoziiert. Bei anderen neuromuskulären Erkrankungen können anästhetikainduzierte Rhabdomyolysen auftreten, weshalb auch hier Succinylcholin und volatile Anästhetika gemieden werden sollten. Bei wieder anderen kann das Risiko eines Propofolinfusionssyndromes oder einer myotonen Krise erhöht oder die Wirkdauer nichtdepolarisierender Muskelrelaxanzien unkalkulierbar verändert sein. In jedem Fall sind die differenzierte Betrachtung und Vermeidung potenzieller pharmakologischer oder nichtpharmakologischer Trigger für die Sicherheit der Patienten essenziell.