Erschienen in:
19.03.2023 | Prostatakarzinom | Leitthema
Die multiparametrische MRT der Prostata: Anforderungen und Grundlagen der Befundung
verfasst von:
Stephan Ursprung, Judith Herrmann, Konstantin Nikolaou, Niklas Harland, Jens Bedke, Ferdinand Seith, Dr. med. Dominik Zinsser
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 5/2023
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Zusammenfassung
Die multiparametrische MRT (mpMRT) ist ein Instrument der Primärdiagnostik klinisch relevanter Prostatakarzinome (PCa). Da sie im Vergleich zur systematischen Biopsie die diagnostische Ausbeute erhöht, ist ihr routinemäßiger Einsatz als Ergänzung der fachurologischen Karzinomdiagnostik empfohlen. Die Kombination der gezielten Biopsie auffälliger Areale und einer systematische Biopsie erzielt die höchste Detektionsrate. Das Prostate Imaging Reporting and Data System (PI-RADS Version 2.1) standardisiert die Untersuchungsbedingungen und die Befundung der mpMRT der Prostata. Nach aktueller Empfehlung besteht die mpMRT aus hochaufgelösten T2-gewichteten Bildern, diffusionsgewichteten Bildern und der entsprechenden Parameterkarte sowie einer dynamischen, kontrastmittelverstärkten Bildsequenz. Befunde beschreiben mit PI-RADS-1- bis -5 eine ansteigende Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines klinisch signifikanten PCa. Abhängig von der Lokalisation einer Läsion in der Prostata führen unterschiedliche Sequenzen in der Beurteilung der mpMRT: Während in der Transitionalzone die T2-gewichtete Sequenz der primären und die diffusionsgewichteten Bilder der sekundären Einteilung dienen, wird die Einteilung von Läsionen in der peripheren Zone durch die Diffusion bestimmt und durch die Kontrastmittelaufnahme beeinflusst. Dieses Review fasst die Diagnosekriterien nach PI-RADS 2.1 zusammen und illustriert diese mit repräsentativen MRT-Bildern. Außerdem werden die Evidenz für die mpMRT der Prostata, ihre Indikation und Durchführung beschrieben.