Erschienen in:
09.07.2023 | ZNS-Metastasen | Leitthema
Präoperative Bestrahlung von Hirnmetastasen
Neues Therapiekonzept in der Radioonkologie
verfasst von:
Dr. med. Christian Diehl, Stephanie E. Combs
Erschienen in:
Die Onkologie
|
Ausgabe 10/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Symptomatische Hirnmetastasen sollten zur dauerhaften Symptomlinderung operiert werden. Die postoperative Radiotherapie kann das Risiko für ein Lokalrezidiv deutlich senken, die fokale Bestrahlung der Resektionshöhle ist hierfür ein etabliertes Verfahren.
Fragestellung
Bietet sich eine neoadjuvante Bestrahlung der Hirnmetastase vor Resektion als alternatives Verfahren an?
Material und Methode
Es erfolgte die Auswertung der verfügbaren Literatur zur präoperativen Radiotherapie vor Resektion von Hirnmetastasen in Bezug auf Technik, Sicherheit und klinischen Nutzen.
Ergebnisse
Seit 2014 wurden mehrere, mehrheitlich retrospektive Studien zur neoadjuvanten Bestrahlung veröffentlicht. Neben einer vereinfachten Bestrahlungsplanung sowie verkürzten Gesamtbehandlungszeit zeigen sich nach 1 bzw. 2 Jahren niedrige Lokalrezidivraten von 15 % bzw. 17,9 %.
Schlussfolgerungen
Basierend auf aktuellen Studiendaten könnte sich die neoadjuvante Radiotherapie von Hirnmetastasen für eine Subgruppe von Patienten als Alternative zur postoperativen Bestrahlung nach Resektion etablieren. Randomisierte Daten stehen jedoch noch aus.