Erschienen in:
07.03.2023 | Antibiotika | Leitthema
Prostatabiopsie – Infektionsprophylaxe sowie Vorbereitung des Patienten
verfasst von:
Prof. Dr. med. A. Pilatz, J. Alidjanov, G. Bonkat, F. Wagenlehner
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 5/2023
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Zusammenfassung
Die Prostatabiopsie steht aufgrund von hohen Infektionskomplikationen bei dem transrektalen Zugang und dem Lizenzentzug von Fluorchinolonen und Fosfomycin-Trometemol in der Prophylaxe die letzten Jahre im Zentrum des Umbruchs. Die Leitliniengruppe Urologische Infektionen der Europäischen Gesellschaft für Urologie (EAU) hat kürzlich eine Metaanalyse in zwei Teilen auf der Basis randomisiert kontrollierter Studien (RCT) veröffentlicht und aktualisiert die Daten jährlich für die EAU-Leitlinien. Die Metaanalysen zeigen, dass die transperineale Prostatabiopsie mit signifikant weniger Infektionskomplikationen assoziiert ist als die transrektale Biopsie und deswegen bevorzugt werden sollte. Wenn weiterhin die transrektale Biopsie zum Einsatz kommt, ist eine intrarektale Reinigung mit Povidon-Jod sowie eine antibiotische Prophylaxe zu verwenden. Als antibiotische Prophylaxe kommen die zielgerichtete Prophylaxe nach Empfindlichkeitstestung der Enddarmflora, die augmentierte Prophylaxe mit mehreren Antibiotika und die empirische Monoprophylaxe in Frage. Daten aus RCT liegen hier für Aminoglykoside und Cephalosporine der 3. Generation vor.