Skip to main content

2016 | Buch

Gesundheitsförderung für kleine Unternehmen

Fakten und Praxistipps aus der Lebensstilforschung

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Dieses essential bietet einen Einblick in die gesundheitliche Situation – physisch wie psychisch – am Arbeitsplatz, deren Betrachtung inzwischen nach dem Arbeitsschutzgesetz auch für die kleinen Betriebe zur Verpflichtung geworden ist. Die Autoren zeigen die neue Sichtweise auf die Gesundheit, aus der sich gerade für kleine und mittelständische Unternehmen viele Möglichkeiten ergeben, gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen in ihrem Betrieb zu schaffen. Der Zugang zu dieser betrieblichen Gesundheitsarbeit führt künftig über das Wissen darüber, welchen Einfluss der Lebens- und Arbeitsstil auf den physischen und psychischen Zustand haben können. Die Unterstützung durch die Sozialversicherungen ist ebenfalls an die Beachtung dieser Leitprinzipien gekoppelt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung: Zusammenhang Work-Life-Balance und Gesundheitsförderung
Zusammenfassung
Beherrschte noch bis vor kurzem die Lehre von der Entstehung der Krankheiten (Pathogenese) die Medizin, dominieren jetzt immer mehr die Ansätze mit der Frage im Zentrum, was einen Menschen gesund erhält oder wie Gesundheit entsteht (Salutogenese). Was auf den ersten Blick aussieht, wie der Austausch zweier Fachwörter oder eine Wortspielerei, hat aber gerade für die Themen Verantwortung und Beeinflussbarkeit enorme Auswirkungen. Hatte früher der Arzt die alleinige Definitionsmacht für Krankheiten, diese zu diagnostizieren, Behandlungen zu bestimmen und durchzuführen, erkennt die moderne Sichtweise viele Einflussfaktoren an, die im Wesentlichen und in vielen Fällen durch das Individuum selbst beeinflusst oder verändert werden können. Ein weiterer gravierender Unterschied in den Modellen ist der Umgang mit Einschränkungen, die durch Krankheiten oder Überbeanspruchung entstehen. Im ursprünglichen Modell überwog eine Defizitsicht, das hieß, wenn eine Heilung nicht möglich war, definierte man eine Einschränkung oder gar Behinderung. Das neue Modell von Gesundheit sucht nach Ressourcen, die vorhanden sind oder die gezielt aufgebaut werden können, um ein Defizit auszugleichen und eine weitere volle Teilhabe am Leben und Erwerbsleben zu ermöglichen. Und in diesem Zusammenhang kann erstmals die große Chance erahnt werden, die im Ansatz der Salutogenese liegt und zwar für alle Beteiligten, den Betroffenen, den Arbeitgebern, der Familie und auch den Kostenträgern im Krankheitsfall. Diese übergreifende Bedeutsamkeit fordert geradezu eine intensive Auseinandersetzung mit Inhalten, Möglichkeiten und der Beeinflussbarkeit.
Dieter Melchart, Stephan Gronwald
2. Was sind die zentralen Bestandteile von Gesundheitsförderung?
Zusammenfassung
Den entscheidenden Part in einem Gesamtkonzept stellt der Betrieb selbst dar. Dieser muss sich mit den Möglichkeiten auseinandersetzen, die durch die Gesetzgebung gegeben sind oder sich in dieser Hinsicht kompetent beraten lassen, um auf alle Eventualitäten zwischen Gesundheit (Arbeitsfähigkeit) und Krankheit (Fehlzeiten) reagieren zu können.
Dieter Melchart, Stephan Gronwald
3. Auswirkungen und Nutzen von Gesundheitsförderung
Zusammenfassung
In vielen Studien wird über einen Return on Invest (ROI) berichtet, der sich bei einer Investition für betriebliche Gesundheit einstellt, diese Werte gehen von 1:2,5 bis 1:10,1 bei Fehlzeiten und das soll bedeuten, dass jeder eingesetzte Euro sich vervielfacht durch die positiven Auswirkungen der Interventionen.
Dieter Melchart, Stephan Gronwald
4. Typische Problemstellungen in kleinen und mittelständischen Unternehmen
Zusammenfassung
Grundsätzlich stellt man fest, dass gerade kleine und mittlere Betriebe sich mit der Thematik Gesundheitsförderung unzureichend auseinandersetzen. Es gibt sicher viele Gründe, die vermutet werden können, im Folgenden sollen jedoch Ergebnisse einer Online-Umfrage der Handwerkskammer für München und Oberbayern aus dem Jahr 2014 tatsächliche Sichtweisen aus Betrieben aufzeigen.
Dieter Melchart, Stephan Gronwald
5. Handlungsempfehlungen zur Gesundheitsförderung
Zusammenfassung
Nachstehend werden die wichtigsten Tipps zum Einstieg in die betrieblichen Gesundheitsarbeit zusammengefasst. Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt, doch den haben Sie mittlerweile schon gemacht. Wenn Sie sich mit den Inhalten dieser Broschüre in Ruhe auseinandergesetzt haben, ist ein wichtiger Teil bereits geschehen, Sie haben die grundlegenden Zusammenhänge durchblickt. Sie werden merken, dass es mit diesem Vorwissen um ein Vielfaches einfacher wird, die Angebote und Informationen von Ämtern, Behörden, Sozialversicherungen und Berufsorganisationen zum Thema Gesundheit zu verstehen und für sich zu nutzen.
Dieter Melchart, Stephan Gronwald
6. Fördermöglichkeiten für kleine und mittlere Unternehmen
Zusammenfassung
Es dürfte derzeit in der Bundesrepublik Deutschland kein Thema neben der Gesundheitsförderung geben, das von so vielen Seiten, sprich Fachbereichen, unterstützt und gefördert wird. Jedoch setzt eine Nutzung der Unterstützungsmöglichkeiten voraus, dass der Betrieb oder das Unternehmen sich mit den Zusammenhängen auseinandersetzt und sich vor allem über seine eigene Zielsetzung bzw. Ansatzpunkte im Klaren ist.
Dieter Melchart, Stephan Gronwald
Backmatter
Metadaten
Titel
Gesundheitsförderung für kleine Unternehmen
verfasst von
Dieter Melchart
Stephan Gronwald
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-11743-6
Print ISBN
978-3-658-11742-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-11743-6

Neu im Fachgebiet Arbeitsmedizin

Das Geschlechterparadoxon in der gesundheitlich beeinträchtigten Lebenszeit – Ende eines Mythos?

Beginnend mit den 1920er-Jahren hat sich eine Vorstellung über die Geschlechterdifferenzen in Gesundheit und Mortalität etabliert, die von Lorber und Moore in dem einprägsamen Satz: „Women get sicker, but men die quicker“, zusammengefasst wurde [ 1 …, S. 13]. Tatsächlich erscheinen vor dem Hintergrund der höheren Lebenserwartung der Frauen die Studienergebnisse zu den Geschlechterdifferenzen in der Morbidität überraschend, wonach Frauen im Durchschnitt einen schlechteren Gesundheitszustand aufweisen als Männer [

Gesunde Lebenserwartung: Ein kritischer Blick auf Nutzen und Potenziale des demographischen Gesundheitsindikators

Open Access Leitthema

Die demographische Alterung hat vielfältige gesellschaftliche Konsequenzen, deren Ausmaß wesentlich vom Gesundheitszustand der Bevölkerung abhängt. Um diesen analysieren und bewerten zu können, wurden spezielle Kennziffern entwickelt, die in …

Wie hat sich die Lebenserwartung ohne funktionelle Einschränkungen in Deutschland entwickelt? Eine Analyse mit Daten des Deutschen Alterssurveys (DEAS)

Deutschland erfährt, wie andere Hocheinkommensstaaten, aufgrund kontinuierlich rückläufiger Mortalität und niedriger Geburtenraten tiefgreifende demografische Veränderungen. Der demografische Wandel führt in Deutschland zu einem zunehmend höheren …

Hitzeschutz im Fokus der hessischen Betreuungs- und Pflegeaufsicht

Open Access Klimawandel Übersichtsartikel

Im Sommer 2023 kündigte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) einen nationalen Hitzeschutzplan an und forderte die Länder auf, zu prüfen, „ob die Warnstufen des [Deutschen Wetterdienstes] DWD mit der Durchführung von Akutmaßnahmen …